Ernst Wolff.
In den USA spielt sich in diesen Monaten ein Schauspiel ab, das alle vier Jahre aufs Neue inszeniert wird und mit dem der US-Bevölkerung suggeriert werden soll, dass sie das Recht hat, selbst über den politischen Kurs ihres Landes zu entscheiden.
Tatsächlich aber wird die Politik der USA seit mehr als 150 Jahren von zwei Parteien beherrscht, die sich fest in den Händen des großen Geldes befinden. Die Wahlkämpfe dienen in erster Linie dazu, diese Tatsache zu verschleiern und den Mythos aufrecht zu erhalten, dass es sich beim parlamentarischen System der vereinigten Staaten um die Herrschaft des Volkes handle.
In Wahrheit handelt es sich um eine Schein-Demokratie, hinter der sich die Diktatur des digital-finanziellen Komplexes verbirgt, der nicht nur die USA, sondern mittlerweile die gesamte Welt mit seinem Geld und seinen technischen Möglichkeiten beherrscht und der diese Herrschaft ebenso wie sein Vorgänger, der militärisch-industrielle Komplex, wasserdicht abgesichert hat.
So müssen die Kandidaten für das Amt des Präsidenten zwingend einer der beiden Parteien angehören und Hunderte Millionen Dollar an Spendengeldern einsammeln, um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden. Während des Wahlkampfes müssen sie damit leben, dass die öffentliche Meinung von einer Handvoll Medienkonzernen beeinflusst wird, die sie bei jeder noch so kleinen Abweichung von deren Interessen gnadenlos unter Beschuss nehmen. Nach der Wahl schließlich müssen sie sich damit abfinden, als reine Galionsfigur für ein Politkartell zu dienen, dessen Fäden im Hintergrund vom digital-finanziellen Komplex gezogen werden.
Viel wichtiger als die Frage, wer ab dem 3. November ins Weiße Haus einzieht, ist also die Frage, in welcher Lage sich dieser Komplex zurzeit befindet, was er in naher Zukunft plant und was er vom zukünftigen Präsidenten verlangen wird.
Die Antwort darauf lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Chaos.
Mit dem Beinahe-Zusammenbruch des Finanzsystems im März dieses Jahres und seiner Rettung durch die Zentralbanken mit Hilfe von Billionensummen ist die Welt in das Endstadium des bestehenden Geldsystems eingetreten. Durch den anschließenden Lockdown ist dieser Prozess vorsätzlich beschleunigt und intensiviert worden.
Diese Situation nutzt der digital-finanzielle Komplex gegenwärtig, um die eigene Agenda voranzutreiben: Die komplette Digitalisierung der Gesellschaft zugunsten einer winzigen ultravermögenden Elite. Dazu gehören die Abschaffung des Bargeldes und die Einführung digitaler Zentralbankwährungen, die Roboterisierung der Arbeit und damit die Abschaffung von Millionen von Arbeitsplätzen, sowie die biometrische Erfassung jedes Einzelnen zur vollständigen Kontrolle aller Bürger.
Da die Mehrheit der Amerikaner mit Sicherheit nicht bereit wäre, diesen Prozess unwidersprochen hinzunehmen, sondern im Gegenteil höchstwahrscheinlich mit erheblichem Widerstand reagieren würde, setzt der digital-finanzielle Komplex ganz offensichtlich auf eine Schockstrategie.
Die wichtigste Rolle spielt hierbei seit Jahresbeginn die Covid-19-Pandemie, die den Vorwand für den Lockdown und zahlreiche weitere Maßnahmen geliefert hat und auf deren Grundlage die Agenda des digital-finanziellen Komplexes ganz offensichtlich weitergetrieben werden soll.
Eine Umkehr von diesem Kurs kann und wird es nicht geben, und zwar aus folgendem Grund:
In der Welt, in die wir zurzeit geführt werden, werden Millionen von Arbeitsplätzen auf Grund der Digitalisierung entfallen. Um den zu erwartenden Widerstand gegen diese Entwicklung zu brechen, muss man den betroffenen Menschen zumindest genug Geld zum Überleben geben.
Da die Erzeugung der dazu nötigen Geldmengen im Rahmen des aktuellen Geldsystems auf direktem Weg in eine Hyperinflation führen würde, bleibt den Verantwortlichen nur noch eine Möglichkeit: die Einführung digitaler Zentralbankwährungen, durch die die Geldmenge zentral gesteuert und die Geldströme gezielt gelenkt werden können.
Dieses in der Geschichte der Menschheit größte und historisch einmalige Geldexperiment wird allerdings nicht verhindern, dass es neben der riesigen Entlassungswelle zu einem Tsunami an Zusammenbrüchen kleiner und mittlerer Unternehmen kommt und dass beides zusammen angesichts der unvorstellbaren Vermögenskonzentration am anderen Ende der Gesellschafft zu sozialen Explosionen führen wird.
Um trotzdem ans Ziel zu gelangen und von sich und seinen wahren Absichten abzulenken, braucht der digital-finanzielle Komplex in den kommenden Monaten also vor allem eines: Chaos.
Die wichtigste Aufgabe des nächsten US-Präsidenten wird also darin bestehen, das gegenwärtige Chaos zu verschlimmern und durch die Schaffung neuer Krisenherde bürgerkriegsähnliche Zustände zu erzeugen. Größter Verlierer wird innerhalb der arbeitenden Bevölkerung die Mittelschicht sein, deren Überlebenschancen im Zeitalter der totalen Digitalisierung zugunsten des großen Geldes von Tag zu Tag geringer werden.